Wenn ich zurückblicke und unsere News so lese, dann klingt alles von uns wie eine einzigartige Erfolgsstory. Aber es war nicht immer nur alles eitel Sonnenschein. Es gab auch Rückschläge – und nicht zu wenige. Auch davon will ich euch heute erzählen. Zumal ich ganz sicher bin, dass es gerade die Schwierigkeiten sind, die uns weiterbringen. Auch wenn wir das vielleicht im Augenblick des Schreckens erst nicht erkennen. Was war passiert?
Wir waren zuhause, gerade mal 500 Meter Luftlinie von Tauchcenter entfernt. Und freuten uns nach einem sehr langen Tag (zu früh) auf einen entspannten Abend. Um 23.00 Uhr klingelte das Telefon. Wer konnte das sein, so spät? Was ich dann hörte, konnte ich erst nicht glauben. Ich ging zum Balkon und sah einen rötlich-orangefarbenen Schein über der Basis. Und eine hässlich schwarze Wolke die nix Gutes verhieß. Sofort rannte ich los, mit tausend panischen Gedanken im Kopf, die sich bewahrheiteten: Unser Camp stand in Flammen! Was für ein Albtraum. Zum Glück waren alle Gäste in Sicherheit. Panisch rief ich bei der Feuerwehr an, während nur der Schein der immer größer werdenden Flammen das Szenario erhellte. Verzweifelt bildeten wir alle eine Löschkette und schütteten eimerweise Wasser in das Feuer. Völlig erfolglos, denn die Flammen verschluckten das Wasser völlig unbeeindruckt.
Etwa 6 Meter hoch erhob sich die Feuerwand und wir mussten völlig hilflos mit ansehen, wie unser Dach, unsere Klimaanlagen, all unsere Investitionen, unsere Heimat, unsere Hoffnung und unser Zukunft vom Feuer zerstört wurden. Aus dem Dunkeln kam einer meiner ägyptischen Mitarbeiter auf mich zu. Mit rußverschmierten Gesicht umarmte er mich mitten im Chaos. Ich musste weinen… als endlich, nach gefühlten Stunden, die Feuerwehr eintraf.
Am nächsten Morgen offenbarte sich uns ein wahres Schlachtfeld. Asche mit dem Löschwasser vermischt ergab eine schwarz-graue Schlammschicht, die sich wie ein Leichentuch über das Camp gelegt hatte. Was sollte nun nur werden? Mut haben mir letztlich unsere Gäste gemacht, die morgens um 8.00 Uhr mit Eimern und Kehrschaufel vor mir standen und meinten „Wir gehen nicht tauchen, wir helfen hier beim Aufräumen …“ Und so machten wir uns alle gemeinsam an ein neues Kapitel der Sunshine Divers.