Ein Privatjet für Sunshine Divers

Eine schwere Zeit für uns alle, keine oder sehr wenige Gäste, natürlich trifft uns das hart. Und nach nunmehr drei Jahren ist da schon mal der eine oder andere Augenblick, der einen verzagen lässt.
Und viele unserer Pläne und Projekte mussten dieses Jahr aufgrund der politischen Umstände bis auf Weiteres verschoben werden. Das klingt erst mal betrüblich, aber es gibt da auch immer wieder kleine und große Geschichten, die uns erheitern, sogar Möglichkeiten eröffnen, und uns so wieder Mut und Kraft geben unseren Weg weiter zu beschreiten. Uns in unserer Arbeit zu bestätigen.
Die folgende kurze Geschichte handelt von solch einer Aktion und wie so oft sind es unsere Gäste – ja ihr seid es! – die es verstehen uns zu überraschen und speziell bei diesem Kraftakt war ich wirklich persönlich berührt ….

Sie begann mit einem Anruf. Ein britisches befreundetes Restaurant in Sharm rief uns an und meinte sie hätten einen Gast, der ein gutes deutsches Tauchcenter in Sharm sucht. Schnell war eine Abholzeit organisiert und von da ab tauchte
„Heinz“ (Name habe ich aus Datenschutzgründen geändert) jeden Tag mit uns.
Ich erfuhr, dass er als Pilot für einen Geschäftsmann fliegt und hier in Sharm ein paar Tage bleiben muss. Gestrandet sozusagen und diese Tage wollte er sinnvoll mit Tauchen auffüllen. Er hatte eine ganz große Kamera bei sich mit der er geniale Aufnahmen machte. Die Makro Aufnahmen waren so detailliert, dass ich mir manchmal nicht sicher war, welches Teil von welchen Fisch er da fotografierte hatte.
Und glaube von mir sagen zu können, dass mir so ziemlich jeder Fisch im Roten Meer vertraut ist. Aber Heinz fotografierte selten den Fisch, eher nur den Kopf und davon nur das Auge und von dem Auge ca. nur ein Zehntel und das gestochen scharf.

Wir kamen ins Gespräch über dies und das. Ich zeigte ihm die Sharks Bay, das Tauchcenter, den Supermarkt und natürlich auch das Restaurant.
Jeder der mich kennt, weiß natürlich, dass es mir kaum möglich ist den Ist-Zustand des Platzes zu beschreiben. Das mache ich schon, aber dann lasse ich wie selbstverständlich, den vermeintlich interessierten Zuhörer an meinen Visionen und Plänen für den Platz teilhaben.
Beim geringsten Anzeichen des Interesses meines Gegenübers bin ich fähig und durchaus in der Lage eine dreijährige Vision detalliert wieder zu geben.
Es könnte sein, dass ich mit zunehmenden Alter die Anzeichen für ehrliches Interesse falsch interpretiere… Aber das ist ein anderes Thema.

Als ich Heinz unser Restaurant zeigte, erzählte ich ihm von meinen Plan einen Grill ins Restaurant zu bringen. Man stelle sich vor:
Leckere Spare Ribs mit unserer hausgemachten Barbeque Sauce mariniert. Das müsste ein richtiger Umsatz Renner werden. Und ich erzähl und erzähl…
Ehrlich gesagt, hat mich noch kein Gast in der Sharks Bay nach Spare Ribs gefragt…aber ich esse Spare Ribs sehr gerne.
Natürlich können wir wegen der fehlenden Anwesenheit von Schweinen nur Rinder Spare Ribs machen, aber das ist ja auch die amerikanische Version.
Also vollkommen legitim. Aber, so erzählte ich ihm weiter, wäre das aus rein feuergefährlichen Gründen gar nicht möglich. Unser Strand ist überzogen mit
Stroh und selbst die Holzbauten haben nicht den kleinsten Hauch von Feuchtigkeit mehr inne. Nicht umsonst hat meiner Erkenntnis nach Ägypten soviele
Mumien – die hatten bei der Sonnen Einstrahlung einfach keine Zeit zum Verwesen. Unsere Sonnenschirme und unsere Holzhütte für die Taucher sind mit
trockenen Stroh belegt. Es ist viel zu gefährlich mit Kohle oder Holz einen Grill anzufeuern. Wenn, so führe ich weiter aus, dann ginge das nur mit einem echten
„WEBER Gasgrill“. „Also…“, so beende ich meine Ausführung, wird das wohl nix werden, seufz. Nochmal: „Seufzer“.

Im Nach hinein bin ich mir nicht sicher, ob er während meiner Ausführungen und Erzählungen auch nur einmal einen Ton von sich gegeben hat. Das mag an meinem
Alter liegen – ich hatte das schon angesprochen…
Das Thema war vergessen.
Nach vier Tauchtagen checkte Heinz bei uns aus. Seine Reise ging weiter mit der Privatmaschine. Ich gab ihm noch einen Sunshine-Divers Aufkleber und bat ihn
scherzhaft den Sticker auf die Frontscheibe des Fliegers zu kleben. Ein Foto wäre cool, so ala: Sunshine-Divers on air…
Wir verabschiedeten uns von Heinz.

Einen Tag später bekam ich eine SMS von Heinz. Ich gebe unseren SMS Verkehr original wieder ohne Kommentar: „Hallo Klaus, welches Modell Weber Grill hattest Du eigentlich im Visier? lg Heinz“

Ich schrieb zurück: „Hey Heinz, ich hoffe Du hattest eine angenehme Heimreise? Ich hab mir mal den ´Genesis 330´ angesehen. lg klaus“

Heinz antwortete: „OK, danke für deine SMS. Euch beiden einen schönen Abend. lg Heinz“. Das war alles.

Am nächsten Tag rief Heinz aus Deutschland an und bat mich ihn um 17.00 Uhr vom Flughafen in Sharm abzuholen und ich sollte noch 2 oder 3 Jungs mitnehmen.
Er hat den Grill mit dabei, dieser wiegt aber um die 100kg. (!!)
Natürlich waren wir super aufgeregt und tatsächlich wurde der original WEBER Gasgrill Modell E330 pünktlich um 17.00 Uhr mit einer Privat Maschine extra für Sunshine-Divers nach Sharm eingeflogen !!!
Wir waren so überrascht…
Ich brauch wohl nicht zu erwähnen, dass die Maschine keine weiteren Passagiere hatte. Wir waren dann abends noch schön essen mit Heinz, haben uns glaub ich tausendmal bedankt, und Heinz flog am nächsten Tag schon weiter.

Mary und ich waren echt glücklich, wir arbeiten schon an der Rezeptur der Spare Ribs und wollen sogar einen Spezial Tag z.B. Samstag anbieten:
Sunshine-Divers Spare Ribs Day
with homemade Barbequesauce!

Könnt ihr sie schon riechen?Zerfällt das weiche Fleisch schon in Eurem Mund? Seht ihr schon, wie die Spare Ribs auf dem Grill karamellisieren?
Willkommen in meiner Welt….hahaha
Herzliche Grüße
klaus
1-aufkleber auf sunshine divers jet2-sticker in jet4-Anhang 1 3-Anhang 2
PS: Anmerkung von Mary: lieber „Heinz“, nochmals vielen Dank für diese super Aktion. Es gibt nicht viele Leute, die so einen Aufwand für eigentlich fremde Menschen betreiben. Du hast uns damit sehr überrascht !