06.04.2019
Hallo Iiebe Tauchgemeinde,
es ist mal wieder Zeit, einen Eintrag in unseren blog zu schreiben. Und es gibt einen guten Grund dafür:
Mit Freude berichte ich euch über unser groß angelegtes Unterwasser Beach Cleaning, dass letzten Samstag in Zusammenarbeit mit unserem Nachbarn, Sharks Bay Umbi, stattfand.
Zahlreich erschienen viele Freiwillige, sowohl Taucher, als auch Nicht-Taucher, die sich für den guten Zweck bereit erklärt hatten und unser Hausriff vom Müll befreiten. Es kamen weit über 60 Helfer zusammen und wir konnten insgesamt über 500 kg Abfall und Müll sammeln, das ins Meer geweht oder geworfen wurde!
Die professionellen Taucher hatten es sich zum Ziel gemacht, die großen, schweren Auto- und LKW-Reifen herauszuholen, die vom Bootsableger über die Zeit einfach runtergefallen waren. Dabei bedurfte es einiger großen Hebesäcke und Manpower, denn die Dinger sind extrem schwer, vor allem, wenn sie mit Sand und Wasser gefüllt sind.
Die nicht so erfahrenen Taucher haben aber auch einen nicht unerheblichen Beitrag geleistet, indem sie im flachen Wasser nach kleinen Plastikteilchen suchten, oder festgezurrte Angelschnüre mit kleinen Scheren vorsichtig von den Korallen befreien.
Eine weitere Gruppe von Schnorchlern ging ins Wasser und klapperte das Riffdach nach Teilen ab, die da nicht hingehörten, oft auch Dinge, die einfach vom Wind verweht wurden.
Dennoch – jedes Jahr landen tausende von Tonnen Abfall in den Meeren, ca. drei Viertel davon ist reiner Plastikmüll, und der wird auch noch vorhanden sein, wenn unsere Ur-Ur-Ur-Ur-Enkel im Meer baden gehen. Man geht davon aus, dass selbst Mikroorganismen nicht in der Lage sind, Kunststoffe vollständig zu zersetzen. Plastikpartikel werden zwar kontinuierlich kleiner, können aber nicht vollständig abgebaut werden und sie sind biologisch „inert“, sind also auch keiner Mineralisation unterworfen, was sie irgendwie auflösen könnte. Sie können lediglich zerfallen in Mikroplastik-Teilchen. Eine Plastikflasche z.B. braucht dazu geschätzte 450 Jahre. Ein Strohhalm benötigt 200 Jahre, eine Plastiktüte 20 Jahre. Und dann sind es immer noch Mikroplastikteilchen, die von Fischen für Futter gehalten und gefressen werden. Und wir essen die Fische….
Besonders süß fanden wir eine kleine Strandbesucherin, die mit ihren geschätzten drei, vier Jahren die ekligen Zigarettenkippen penibel vom Strand aufsammelte. Diese kleinen Stummel fallen unserem Sabri beim Sandrechen immer durch die Zacken durch und sind sehr mühsam aufzusammeln. Allein dafür hätte die Kleine den goldenen beach-cleanup-award verdient. Sie und die anderen Kinder wurden auch mit Süßigkeiten belohnt.
Insgesamt war es ein sehr erfolgreicher Tag! Unser Hausriff, an dem sich ab und zu Adlerrochen und Schildkröten zeigen, immer wieder mal der dicke Zackenbarsch, Oktopusse und spanische Tänzerinnen. Und die vielen anderen putzigen bunten Riffbewohner danken es den wohltätigen Helferlein.
Und wir auch.
Bis bald und bleibt sauber-
Mary & Klaus, Anita, Marylene, Shazly, Islam, Mustafa, Hamido und der Rest von Sunshine Divers