Warum wir keinen Wert auf gewaschene Ohren legen …

Das Ohr ist neben der Lunge das sensibelste Organ, das beim Tauchen in Mitleidenschaft gezogen werden kann. Damit dein Tauchurlaub ein echtes Highlight wird, haben wir hier ein paar Tipps für dich. Wir möchten auch darauf hinweisen, dass wir keine Ärzte sind und hier lediglich unsere Erfahrungen aus vielen Taucher-Jahren weitergeben.

Um zu verstehen, was beim Tauchen im Körper geschieht, ein kleiner Anatomie-Exkurs 🙂

Unterschieden werden das Außenohr, das Mittelohr und das Innenohr. Zum außen liegenden Außenohr gehören Ohrmuschel, Gehörgang und die Außenseite des Trommelfells. Die Gehörgangshaut ist sehr sensibel und wird durch Ohrschmalz vor Eindringen von Bakterien geschützt. Diese Schutzschicht besteht u.a. aus Fettsäuren und Zellresten und bewahrt die Haut vorm Austrocknen.

Die Gehörgangshaut kann durch falsches Reinigen, Nutzung spitzer Gegenstände und wildem Herumstochern mit einem Q-Tip verletzt werden. Auch wenn diese Verletzungen winzig sind, bilden sie den optimalen Nährboden für Bakterien, die sich freudig hier einnisten sich in ihrem neuen Zuhause – deinem Ohr – richtig wohl fühlen. Die Folge: Eine Außenohrentzündung. Richtig schlimm wird es übrigens für die, die besonders motiviert ihre Ohren reinigen möchten, das Ohrenschmalz aber nur noch tiefer in den Gehörgang drücken. Das tut nicht nur weh, sondern ist aufgrund fehlenden oder eingeschränkten Hörvermögens unangenehm.

Im schlimmsten Fall verletzt man sich mit dem Q-Tip auch das Trommelfell. Andere Ursache für eine solche schmerzhafte Verletzung sind das Barotrauma, Explosionstraumen  oder bei instabilem Trommelfell auch Narben.

Dass das Trommelfell gerissen ist, beweist dir dein Körper unmittelbar danach mit heftigem Schmerz im Ohr. Es gibt allerdings auch Taucher, die berichten gar nichts bemerkt zu haben.

Testen kann man das, wenn man später an Land den Druckausgleich macht: Dann hörst du die Luft aus dem Ohr entweichen. Für die heißt es jetzt: Tauch- am besten Wasserverbot! Denn wenn jetzt Wasser in das Mittelohr eindringt, ist die Infektion der Paukenhöhle vorprogrammiert. Das führt zu Schwindel und Unwohlsein und erfordert den sofortigen Gang zum Arzt.

Wenn du Pech hast, und der Arzt findet statt dem Trommelfell nur klaffende Wundränder, kann es mit dem Heilen schwer werden und du brauchst später u.U. eine Trommelfellplastik.

Kleine Defekte können heilen, du solltest aber die Heilung wirklich abwarten. D.h. das Ohr zur Ruhe kommen lassen und es steril abdecken. No gos hier sind Ohrentropfen aller Art.

Wenn es mit dem Heilen nicht geklappt hat und du stolzer Besitzer einer Trommelfellplastik bist, dann darfst du erst drei Monate nach der OP wieder ins Wasser. Und das dann bitte auch sehr vorsichtig, um das Ohr zu testen. Optimal funktioniert das in einer Druckkammer im Rahmen eines Test-Tauchganges.

 

Außenohrentzündung, Gehörgangsentzündung, Otitis externa

Wenn du im Urlaub eine Entzündung des äußeren Gehörganges bekommst, dann war es das mit Spaß! Denn ein „Taucherohr“ ist so ziemlich das Schlimmste was einem in der schönsten Zeit des Jahres – im Urlaub – passieren kann.
Vermeiden kannst du das, indem du ständige Feuchtigkeit, Zugluft und Wind mittels Mütze vom Ohr fern hältst. Das ist der Teil, den du selbst leisten kannst. Gänzlich ausgeschlossen ist das Taucherohr dennoch nicht, denn die Keimbelastung in tropischen Gewässern kann eine weitere Ursache sein. Auch hier gilt: Q-Tip einfach zu Hause lassen. Warum? Das ist relativ simpel. Die Q-Tips mögen reinigen, aber sie entfernen auch den Schutzfilm (Ohrschmalz) im Ohr.
Zudem kann es zu winzigen Verletzungen kommen, wo sich – wie eingangs beschrieben – Bakterien und Pilze ein wunderbares Zuhause schaffen. Dass du da eine Familie an ungebetenen Gästen beheimatest merkst du am Jucken und Kitzel. Das wird später dann heftiger Schmerz.

Dann entzündet sich der Gehörgang und es kommt zur Schwellung und zur Sekretion, sprich dein Ohr nässt. Was dich noch einmal mehr verleitet, das mit einem Q-Tip trocknen zu wollen. Aber: wir erinnern uns – Q-Tips bleiben zu Hause und die Finger weg vom Ohr.

Wer sich unsicher bei der Diagnose ist, berührt leicht das Ohr. Normalerweise ist schon das reine Anschauen eines entzündeten Ohres so schmerzhaft, dass niemand auch nur freiwillig anfasst. Vor allem der Druck auf den kleinen Ohrknorpel am Anfang des Gehörganges – man spricht hier vom „Tragusdruckschmerz“.
Jede gesunde Ohrmuschel liegt normalerweise am Schädel an. Sicheres Zeichen für eine fette Entzündung ist, wenn sich die angelegte Ohrmuschel nach außen klappt. Da ist ein Zeichen nicht einmal ans Tauchen zu denken.

Mit viel Glück geht bei absoluter Ruhe und Tauchverbot das Taucherohr von allein. Vorausgesetzt, du machst einen Bogen um Flosse und Co. und bleibst im gesamten Urlaub an Land. Hilfreich können auch

antibiotische Fertigpräparate aus der Apotheke sein (Panotile) sowie „eigene Rezepturen“ wie die Tropfen von uns.

Solange sie wirken und früh genug eingebracht werden bevor der Gehörgang zuschwillt kann man diese Tropfen verwenden. Auch wichtig: Ein Schmerzmittel! Und zwar das Richtige. Denn optimal ist es, wenn es – wie Voltaren oder Ibuprofen – auch eine abschwellende Wirkung hat.

Tauchen: Fehlanzeige. Und wenn das Ohr total dicht ist, hilft nur der Gang zum Arzt. Getaucht werden darf dann (vorsichtig), wenn du mehr als 24 Stunden schmerzfrei bist.

Wer mit der denkbar besten Vorbereitung seinen Tauchurlaub starten mag, dem sei folgendes empfohlen:

  • Q-Tips zu Hause lassen
  • Mütze ins Gepäck und nach dem Tauchen tragen
  • Ohr nach dem Tauchen Trinkwasser spülen – was dein Magen in südlichen Gefilden verträgt, das darf auch ins Ohr, Leitungswasser ist nicht immer optimal
  • Ohrentropfen ins Gepäck

Außenohrbarotrauma

Normalerweise füllt sich der äußere Gehörgang beim Tauchen mit Wasser. Dadurch kann es kaum zu einem Barotrauma kommen, da Flüssigkeiten durch die beim Tauchen erreichten Umgebungsdrücke nicht komprimierbar sind.

Wird jetzt Luft im äußeren Gehörgang durch eng ansitzende Kopfhauben, Ohrstöpsel, Gehörgangsexostosen oder festsitzende Cerumenpröpfe (eingetrockneter Ohrschmalz) eingeschlossen, kann dieses seltene Phänomen durchaus auftreten.

Die Folge: Beim Abtauchen entsteht durch den relativen Unterdruck der eingeschlossenen Luft eine „Schröpfwirkung“ und das Trommelfell wird nach außen gezogen. Beim Auftauchen wäre es umgekehrt, kommt aber nur sehr selten vor. Es kommt zunächst zu einem Druckgefühl, dann Schmerzen, Schwellung des Gehörgangs, Einblutungen, und in Extremfällen kann es sogar zu Trommelfellrissen kommen. Das Risiko eindämmen kannst du, indem du eng ansitzende Hauben durchspülst. Noch besser ist es, mit einer heißen Nadel ein oder zwei kleine Entlüftungslöcher in das Neopren brennen.

Tauche mit Ohrstöpseln ist verboten. Wenn du zu Ohrschmalz neigst, geht vor dem Urlaub zum HNO-Arzt und lasse die Ohren vom Profi reinigen.

Besteht die Gefahr eines Außenohrbarotrauma, musst du den Tauchgang sofort abbrechen.

Gehörgangsexostosen (swimmers ear)

Wenn du nicht nur Taucher bist, sondern auch sonst eine Wasserratte, die vom Nass nicht genug haben kann, dann gehörst du zur Risikogruppe für das so genannte „swimmers ear“. Beobachtungen zeigen, dass die sogenannten Exostosen gehäuft bei Wassersportlern auftreten. Ursache können Kaltwasserreize sein.

Swimmers ear sind Vorwölbungen im Gehörgang – langsam wachsende gutartige Tumore der knöchernen Gehörgangswand. Gefunden werden sie meist eher durch Zufall. Für den Taucher werden sie dann relevant, wenn sie den Gehörgang fast vollständig verlegen oder der Taucher dadurch zu Gehörgangsentzündungen neigt.

Wachsen die Exostosen zu beträchtlicher Größe an, können sie den Gehörgang vollständig blockieren und zum Außenohrbarotrauma oder sogar zur Trommelfellschädigung führen. Die dauerhafte Lösung bei größeren Problemen ist die operative Abtragung in lokaler oder allgemeiner Narkose.

Das Mittelohr

Als Mittelohr wird der luftgefüllte Raum von der Rückseite des Trommelfells bis zur knöchernen Abgrenzung zum Innenohr bezeichnet. Er ist der am meisten beanspruchte Teil des Ohres beim Tauchen. Die Belüftung erfolgt über die – jedem Taucher nur allzu gut bekannte – Ohrtrompete (tuba auditiva, Eustach’sche Röhre), die das Mittelohr als einziger Gang mit dem Nasenrachenraum – also mit der Außenwelt – verbindet. Deshalb nützen Ohrentropfen bei intaktem Trommelfell auch nichts gegen Mittelohrentzündung, da es undurchlässig für Medikamente ist.

Die Belüftung, das heißt „der Druckausgleich“ beim Abtauchen erfolgt aktiv. Dazu gibt es verschiedene Techniken, die wir dir gern beibringen

Tauchst du später wieder auf, entweicht die Luft zumeist passiv allein durch den Überdruck.

Tubenbelüftungsstörungen

Das luftgefüllte Mittelohr unterliegt ständigen Druckschwankungen, abhängig vom umgebenden Luftdruck. Das dürfte dir bekannt vorkommen, wenn du mit dem Flieger unterwegs bist oder mit dem Auto durch die Berge fährst. Ähnlich ist es beim Gondelfahren.

Beim Tauchen finden innerhalb sehr kurzer Zeit große Volumenschwankungen im Mittelohr statt. Diese Veränderungen des Volumens müssen durch die Ohrtrompete ausgeglichen werden. Im Alltag gelingt dir das meistens leichter, aber gerade beim Tauchen überforderst du deine Ohrtrompete schon auch einmal – Druckausgleichsprobleme sind die Folge.

Meistens liegt dann ein Infekt vor oder eine Allergie wie z. B. Heuschnupfen. Wenn du damit dauerhaft Probleme hast, hilft dir als ambitioniertem Taucher nur der Gang zum Arzt. Eine gute Option für dich – wenn keine anatomischen Strukturhindernisse vorliegen – ist, die Tubenfunktion zu pflegen und zu trainieren: trinke ausreichend, inhaliere mit Kochsalzlösung und befeuchte den Nasenrachenraum. Und teste immer wieder ob der Druckausgleich z. B. beim Wandern gelingt.

Bevor du abtauchst, bedenke bitte folgendes:

  • Nicht kopfüber abtauchen, sondern mit den Füssen zuerst. Hierdurch reduziert sich der venöse Druck im Kopf, und die Schleimhäute sind weniger geschwollen
  • Den Druckausgleich schon an der Oberfläche vor dem Abtauchen beginnen und alle 30 cm Wassertiefe durchführen. Dadurch bildet sich schon an der Oberfläche im Mittelohr ein kleines Luftpolster, das sie ersten Zentimeter puffert.
  • Nicht zu fest pressen, dadurch können die Schleimhäute anschwellen und es geht gar nichts mehr. Mancher Taucher hat sich sein Barotrauma schon selbst ins Ohr gedrückt.
  • Besser ein bis zwei Kilo mehr Blei mitnehmen, damit man langsam und sicher abtauchen kann und beim Auftauchen nicht zu schnell nach oben korkt.
  • NIE Nasentropfen vor dem Tauchgang verwenden!!! Lässt die Wirkung unter Wasser nach, schwellen die Schleimhäute wieder an und es kommt zur Umkehrblockierung (inverses Barotrauma).

Mittelohrbarotrauma

Das Mittelohrbarotrauma stellt die häufigste Lokalisation eines Barotrauma dar. Es gibt wohl kaum einen Taucher, der nicht schon einmal irgendwann in seiner Tauchkarriere ein „Blubbern“ im Ohr hatte, ein Schmatzen oder Quietschen beim Druckausgleich hörte. Oder der sein Ohr durch einen forcierten Druckausgleich für den Rest des Tauchtages ins Aus schickt.

Der Druckausgleich muss beim Abtauchen fast immer aktiv erfolgen. Weit verbreitet sind Techniken wie „Schlucken“ oder das „Valsalva-Manöver“ Wenn du auftauchst, entweicht die sich ausdehnende Luft (Gesetz von Boyle-Mariotte) normalerweise passiv.

Ist die Belüftung des Mittelohres durch die Eustachische Röhre (Tuba auditiva) ungenügend oder wird der Druckausgleich unterlassen, entsteht eine Druckdifferenz zwischen dem Umgebungsdruck und dem Mittelohr.

Im schlimmsten Fall zerreißt es dir das Trommelfell und Wasser dringt in das Mittelohr ein. Jetzt wird es gefährlich, denn durch Reizung des horizontalen Bogenganges (siehe Innenohr) durch das eindringende Wasser entsteht häufig Schwindel. Achtung: Orientierungsverlust und Panikaufstiege sind die Folge,

Auch kann sich das in Symptome wie  Blutungen aus dem Ohr, Übelkeit und Erbrechen, einem Tinnitus (Ohrgeräusch) und dem Zischgeräusch beim Druckausgleich durch die austretende Luft des Trommelfellrisses zeigen.

Wichtig: Nicht alle Symptome müssen, können aber vorliegen. Bei vernarbtem Trommelfell durch frühere Mittelohrentzündungen oder Verletzungen, kann ein Riss komplett schmerzlos verlaufen.

Schützen vor Folgeschäden kannst du dich nur, durch absolute Tauchabstinenz. Du solltest unbedingt einen Arzt konsultieren. Ist das Trommelfell intakt sind eine Tauchpause, abschwellende Nasentropfen, eventuell abschwellende Medikamente (Voltaren, Ibuprofen etc.) ausreichend. Getaucht werden darf erst wieder,  wenn alle Schäden abgeheilt sind.

Das Innenohr

Das Innenohr ist eine, durch zwei Membranen (rundes und ovales Fenster) vom Mittelohr abgegrenzte, flüssigkeitsgefüllte Struktur und enthält sowohl die Hörschnecke wie auch das Gleichgewichtsorgan mit den drei Bogengängen. Beide sind überaus empfindlich und müssen unbedingt geschont werden. Die Flüssigkeit (Endolymphe) dient der Ernährung und Funktionserhaltung der Innenohrorgane. Durch sie werden die Schallwellen, die über die Gehörknöchelchen an das ovale Fenster mechanisch transferiert werden, an die Hörzellen (sogenannte Haarzellen) im Inneren der Hörschnecke weitergeleitet. Die Fähigkeit zu hören ist beim Tauchen ein erheblicher Sicherheitsfaktor (z.B. sich nähernde Boote), auch wenn die Ortung des Schalls durch die erhöhte Schallgeschwindigkeit unter Wasser schwierig bis unmöglich ist.

Das Gleichgewichtsorgan besteht aus drei Bogengängen und zwei Verdickungen, die für die räumliche Orientierung im Raum notwendig sind. Der horizontale Bogengang liegt dem äußeren Gehörgang und dem Mittelohr so eng an, dass eine Stimulierung dieses Bogengangs durch kaltes oder heißes Wasser möglich ist. Das spielt beim Tauchen in sehr kalten Gewässern (z.B. beim Eistauchen) eine Rolle, ebenso nach einem Trommelfellriss. Unphysiologische Reizung löst Schwindel aus. Das Gleichgewichtsorgan stellt eine wichtige Sinneswahrnehmung dar, da man unter Wasser darauf angewiesen sein kann (v.a. bei schlechter Sicht), zu spüren, wo oben und unten ist. Das Innenohr kann beim Tauchen sowohl durch den Druck, durch Temperaturunterschiede als auch durch die Stickstoffbelastung in Mitleidenschaft gezogen werden.

Innenohrbarotrauma

Schädigungen des Innenohrs durch das Tauchen sind selten, kommen aber vor und können schwerwiegende Folgen haben. Ein störendes Ohrgeräusch kann entsteht und bleibende Schwindelanfälle auslösen.  Das Innenohrbarotrauma entsteht durch Druckdifferenzen im Mittelohr. Die Gehörknöchelchenkette lenkt sich unphysiologisch nach innen oder außen aus – je nachdem, ob man ab- oder auftaucht. Durch die Verbindung vom Steigbügel zum ovalen Fenster, und damit zum Innenohr, kann es zu Druckerhöhungen in den flüssigkeitsgefüllten Strukturen kommen.

Denke bitte in diesem Zusammenhang daran, dass das auch bei einem zu festen und forcierten Druckausgleich passiert. Niemals den Druckausgleich durch festes oder explosionsartiges Pressen erzwingen! Im Zweifel lieber den Tauchgang abbrechen.

Folglich liegt beim Innenohrbarotrauma sehr häufig auch eine Mittelohrbeteiligung vor. Das heißt, es können alle Symptome eines Mittelohrbarotraumas vorliegen. Auch kann es sein, dass du schlechter hörst, Ohrengeräusche wahrnimmst oder Drehschwindel hast. Im schlimmsten Fall so, dass du nicht mehr stehen kannst und dich dauerhaft übergeben musst. Das jetzt nur der Gang zum Arzt hilft, dürfte naheliegend sein.

Innenohrdekompressionserkrankung

Eine Innenohrbeteiligung bei einer Dekompressionserkrankung ist tot ernst!

Denn dann hast du eine ernsthafte Erkrankung mit Beteiligung des Nervensystems. Prinzipiell liegen hier die gleichen Mechanismen zugrunde. wie bei jedem Deko-Unfall an anderen Körperstellen und Organen. Der Gang zum Taucherarzt – notfalls auch mit Blaulicht – ist ein MUSS. Dann geht es ab in die Druckkammer und alles weitere überlässt du den Profis in Weiß.

Druckdifferenzschwindel

Wenn du beim Tauchen zu Schwindel neigst, dann ist auch hier der Gang zum Taucherarzt ein Muss. Denn die Ursachen können vielfältig sein. Beim Druckdifferenzschwindel liegen unterschiedliche Drücke im Mittel- und Innenohr vor, mit seitendifferenter Reizung der Innenohren. Meist entsteht dieses Phänomen beim Auftauchen (90 Prozent) und seltener beim Abtauchen (10 Prozent). Dass das keine Seltenheit ist, erkennst du daran, dass lt. Statistik 30 % erfahrener Taucher über dieses Phänomen berichten.

Dein Gehirn erhält unterschiedliche Signale von links und rechts und reagiert mit Dreh- oder Schwankschwindel, unter Umständen auch mit Übelkeit und Erbrechen. Die Palette der Symptome reicht von sehr unangenehm bis hochgefährlich, da es zu Orientierungsverlust und Panik kommen kann. Dass wir unter diesen Umständen vom Tauchen abraten und dir erst einmal eine gründliche Untersuchung empfehlen, dürfte selbstverständlich sein.

Wann immer du während deines Aufenthaltes bei uns Probleme bekommst, deren Ursachen im Tauchen zu finden sind, empfehlen wir dir den Besuch unseres deutschsprechenden Taucherarztes Dr. Adel Taher. Er leitet das Hyperbaric Medical Center und betreut dort die Druckkammer am „Travco“-Hafen in Sharm el Sheikh. Dr. Adel ist der offizielle Repräsentant von DAN in Ägypten.

Hyperbaric Medical Center
Located in Sharm el-Maya by the Travco Jetty
Tel. (+2) 0693660318
24 Stunden Emergency Hotline +20 (12) 212 42 92
Dr. Adel Taher: (+20) 12 2124 292
Dr. Ahmed Sakr: (+20) 12 3331 325

09.05.2018
Quelle, Bild: Von Geo-Science-International, original weok by BruceBlaus. – File:Blausen 0330 EarAnatomy MiddleEar.png, CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=46981222