Aktuelle Lage in Sharm el Sheikh

aktualisiert 18.September

Mittlerweile haben alle unsere Gäste, die bis Ende September mit condor gebucht hatten, ihre Reise widerwillig absagen müssen. Mit etwas Aufwand konnten diejenigen, die sich davon nicht abhalten ließen zu uns zu kommen noch umbuchen, und sie fliegen mit Sunexpress, mit Egypt Air über Kairo oder über Istanbul mit Türkish Airways.

Die Gäste, die jetzt bei uns sind, fühlen sich wohl. Man macht sich schon fast lustig über die überzogene Berichterstattung der Medien. Der Alltag in Sharm, in der Stadt selbst, auf den Straßen, der Tauchbetrieb, verläuft alles ganz normal, bis auf die Tatsache, dass mittlerweile sehr wenig Touristen hier sind.
Weshalb die Teilreisewarnung vom Auswärtigen Amt immer noch aufrecht erhalten wird, kann keiner nachvollziehen. Und weshalb die Reiseveranstalter die Flüge weiterhin stornieren, noch weniger. Da drängt sich langsam die Vermutung auf, dass die Flüge einfach aus Kostengründen zusammengestrichen werden. Falls das Auswärtige Amt nämlich die Reisewarnung eventuell verschärfen sollte, müssten die Fluggesellschaften sofort alle Touristen ausfliegen und das mit enormen Aufwand, weil die Maschinen ja leer hinfliegen um alle aufzunehmen.

Wie die WAZ Zeitungsgruppe berichtet, weitet Ägypten seine Subventionen für Reiseveranstalter massiv aus und bezuschusst bis Ende Oktober bis zu 55% aller ab Deutschland angebotenen Plätze. Heißt konkret: Wenn es ein Veranstalter schafft, 40% seines Fliegers zu füllen, zahlt Ägypten die Differenz zu 95% Auslastung. Das Tourismusministerium in Kairo hofft, dass die Veranstalter so trotz Teilreisewarnung an Ägypten als Ziel festhalten. Schon 2012 flossen so 20 Mio. Euro in die Kassen deutscher Veranstalter. Das wird zumindest behauptet, wir haben aus erster Hand von einem Reiseveranstalter erfahren, dass es diese Regelung schon seit ein paar Jahren gibt und dass dieser solch eine Zahlung noch nie erhalten hatte. Aber das ist wieder ein anderes Thema 😉

Die betrübte Stimmung in Sharm bezieht sich nur auf das wenige Besucheraufkommen. Alles andere ist hier organisiert und sicher. Wir hatten während der Regierung Mursis so viele Probleme:
Jede Nacht stand unser Busfahrer 4Std. auf Benzin an. Kilometerlange Schlangen vor den Tankstellen, und diese öffneten auf Befehl erst ab 18.00 Uhr! Die Behörden und Polizei arbeiteten so gut wie gar nicht. Das Benzinproblem war so drückend, dass Ausflüge ausfielen und auf Bootsdiesel sogar noch Aufschläge verlangt wurde. Nichts war unter Kontrolle. Debatten über geschlechter-getrennte Strände, Alkoholverbot, und ob man nicht die Sphinx in Kairo als heidnisches Denkmal zerstören wolle, all das hat den Tourist und uns auch verunsichert. Das war zweifellos der falsche Weg.
Kaum war der Regierungswechsel vollzogen hatten wir wieder Benzin, freundlich lächelnde Polizisten regeln den Verkehr. Die Behörden arbeiteten wieder und man spürt an jeder Ecke eine gewisse Aufbruchstimmung. Jeder will sein Bestes tun damit es wieder aufwärts geht. Auch der Tourist kann hier viel tun. Unterstützen Sie den Aufbruch, gebt diesem freundlichen Volk das Gefühl, sich für die richtige Richtung entschieden zu haben, und hört nicht auf nach Reisen in dieses faszinierende Land mit seiner einzigartigen Unterwasserwelt zu fragen.

Unsere treuen Gäste genießen also nun besonders die leeren Tauchplätze und sind froh, dass sie wieder Sharm el Sheikh gebucht haben. Das Rote Meer ist einfach nicht zu überbieten mit der Fischvielfalt, den Sichtweitern und Korallen, ein Ziel, das in wenigen Stunden erreichbar ist, wo immer die Sonne scheint. Und man kommt zu Freunden.

Eure Sunshine Divers

unterwasser Fahne
Foto: Sven, Kristin, Katha und Lotte 🙂 dankeschön
Diesen Bericht von uns und noch weitere zum aktuellen Thema findet ihr auch auf Tauchernet, die eine große Zusammenfassung verfasst haben über die Einschätzung einiger Basenbetreiber in Ägypten, unsere Sicht auf die Dinge hier vor Ort, insbesondere im Hinblick auf die Darstellung in den Medien, die Einschätzungen und Empfehlungen des Auswärtigen Amtes sowie auf das Verhalten der großen Touristikunternehmen und der Airlines.
http://www.taucher.net/aktuell_Aegypten__Das_sagen_die_Betroffenen_5215.html

 

aktualisiert  06. September 2013

News aus Sharm? Ausser, dass mehr und mehr Gäste ihre Flüge storniert bekommen, ist nichts Neues zu berichten. Nun, das Wasser ist warn, die Sonne scheint und der Himmel ist blau, wie Klaus immer so schön sagt. Wir haben inzwischen ein paar unserer Mitarbeiter in Urlaub geschickt, haben aber trotzdem geöffnet, entgegen einiger Hotels, die bereits ganz geschlossen haben. Zumindest vorübergehend.
Unsere Gäste, ein paar machen gerade den Open Water Kurs und schliessen heute mit dem Examen (hoffentlich 😉 erfolgreich ab, zwei Weitere sind im Rahmen des Advanced Kurses auf dem Boot in Tiran, fühlen sich wohl und genießen die Ruhe.
Auch erwähnenswert ist, wie viel Mühe sich manche machen, um ihren wohlverdienten Urlaub zu uns antreten zu können, der inzwischen von den Reiseveranstaltern dreimal umgebucht oder gar verteuert wurde, wie ich aus den mails erfahren habe.

Touropa meldet, dass sie die Reisen nach Ägypten ab dem 15. September wie geplant durchführen werden.
Bei FTI gilt nach wie vor gilt die Regelung, dass alle anreisenden Gäste bis 15. September kostenlos umbuchen oder stornieren können. Zusätzlich bieten der Reiseveranstalter allen betroffenen Gästen mit Anreisen bis zum 31. Oktober 2013 die Möglichkeit einer kostenlosen Umbuchung an.
Auch die TUI Deutschland verlängert die Frist für abgesagte Ägypten-Reisen bis zum 29. September 2013.
Condor verlängert Reiseregelung nach Ägypten auch, die Beförderung von Urlaubern sind bis einschließlich 29. September eingestellt.
Immerhin fliegen noch Sunexpress, Turhish Airlines, und Egypt Airlines.

Die Lage in den Ferienzielen am roten Meer (Hurghada, Marsa Alam, Sharm El Sheikh) ist nach wie vor ruhig.
Der Demokratisierungsprozess, welcher gerade in diesem Land stattfindet, ebenso die damit verbundenen politischen und innenpolitischen Kontroversen sind in keinster Weise und zu keinem Zeitpunkt gegen westliche Länder oder gar gegen Touristen gerichtet. Diese Regelungen basieren angeblich aufgrund der Reisewarnung vom auswärtigen Amt, wer sich das aber mal durchgelesen hat, wird feststellen, dass definitiv nicht vor Reisen an die Touristengebiete und Badeorte am Roten Meer gewarnt wird.
Ist schon unerhört, was sich die Reiseveranstalter da erlauben.

16. August 2013

Aufgrund der zahlreichen emails, die wir bekommen, möchten wir einfach mal die Lage schildern, wie sie wirklich in Sharm ist. Das auswärtige Amt rät von Ägypten Reisen ab, die TUI hat auch reagiert und alle Ägypten Reisen bis 15.9. werden storniert.

Nun fragen viele, die demnächst gebucht haben oder buchen wollten, wie sieht es denn bei euch wirklich aus, denn sie sehen nur schreckliche Bilder im Fernsehen. Was ist wirklich los?
Die Häfen in Sharm el Sheikh sind geöffnet und der Transport und der Tauchbetrieb verläuft ganz normal. Die Ausgangssperren, die für die Großstädte und Provinzen ausgesprochen wurden, sind für Sharm bereits nach einem Tag wieder aufgehoben worden. Es sind lediglich die beiden Zugangsstraßen von Kairo nach Sharm und von Sharm nach Dahab, nachts gesperrt. Sharm war schon immer ein checkpoint, der streng kontrolliert wurde, das ist nach wie vor so der Fall.
Es ist absolut ruhig in Sharm und von den Ausschreitungen in Kairo, welches 600 km entfernt ist, nichts zu spüren. Die Berichterstattung ist reisserisch und zeigt auf keinen Fall die realistische Lage in Sharm el Sheikh auf.
Natürlich halten wir euch auf dem Laufenden und berichten, was hier in Sharm tatsächlich los ist.
Eure Sunshine Divers